31. 01. 2008
von Ingo Hermes

Ansbach zeigt, wie es geht

Reisen macht nicht nur Spaß, sondern trägt bekanntermaßen auch zur Bildung bei. Bei der diesjährigen Fahrt der MIT ins fränkische Ansbach kam jedenfalls beides nicht zu kurz.

Bei der Besichtigung des Technologie- und Innovationszentrums (TIZ), der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, diverser Gewerbegebiete, einer mittelständischen Privatbrauerei sowie einer Bootsfahrt auf dem vor 20 Jahren künstlich geschaffenen Altmühlsee wurde den 15 mitgereisten Nordlichtern jedenfalls sehr schnell deutlich, dass man von der 40.000-Einwohnerstadt Ansbach vieles lernen kann. »Allein die professionelle Führung der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, die neben anderem die Innenstadt Ansbachs gefördert, Gewerbeflächen entwickelt, die Fachhochschule Ansbach unterstützt und die Verkehrsinfrastruktur optimiert hat, ist beeindruckend. Nebenbei hilft sie mittelständischen Unternehmen bei der Ansiedlung im Technologie- und Innovationszentrum oder auf einer der insgesamt 100 ha großen Flächen, die Ansbach für die Gewerbeansiedlung vorhält. Wie man es darüber hinaus noch schafft, ein derart touristisch interessantes Naherholungsgebiet zu entwickeln das ist eine Dynamik, die wir uns für unser Wildeshausen auch wünschen«, fasste Vorstandssprecher Manfred Wulf nach der Heimkehr die Eindrücke zusammen.

Die Finanzierung ihrer zukunftsträchtigen Konzepte sicherten die findigen Franken dabei durch den Verkauf von Anteilen ihrer Stadtwerke an eine Tochter des E.O.N.-Konzerns. Die dadurch erwirtschafteten Mittel investierte Ansbach in den Ankauf von rund 100 ha Gewerbeflächen, auf die nun das wirtschaftliche Wachstum der Stadt in den kommenden Jahren im wahrsten Sinne des Wortes aufbauen kann.

Geradezu beispielhaft, wie Wulf findet. In anderen Gemeinden sei eben schon längst Realität, was in Wildeshausen noch diskutiert werde. »Nämlich die Fortentwicklung einer vernünftigen Grundstücks- und Erschließungsgesellschaft, die Innenstädte fördert, aktiv Werbung betreibt und klare Pläne hat, was die Innenstadt- und Gewerbeflächenerweiterung anbelangt«, so der Mittelständler. Daran sieht man, was auf die Beine gestellt wird, wenn – wie in Ansbach – eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft bzw. ein Innovationszentrum personell hervorragend besetzt ist – quantitativ und auch qualitativ.

Der Blick über den heimischen Tellerrand bescherte den Wildeshausern aber nicht nur neues Fachwissen. Auch der private Kontakt zwischen Wittekindstädtern und den fränkischen Gastgebern konnte in geselligem Beisammensein intensiviert werden. Und weil sowohl Ansbachs Bürgermeister Klaus-Dieter Breitschwert, der CSU-Kreisvorsitzende Herbert Matijas als auch der Vorsitzende der Kreis-CSU Otto Schaudig mittlerweile als »echte Freunde« der Mittelstandsvereinigung Wildeshausen gelten, überreichten ihnen die stellvertretende Vorsitzende Petra Dekker und Vorstandssprecher Manfred Wulf mit Freude die Ehrennadel der MIT Wildeshausen.

Die Verbindung zwischen Nord- und Süd-Mittelständlern erweist sich übrigens auch anderweitig als fruchtbar: Schon in Kürze wird das jüngste gemeinsame Projekt – der Auszubildenden-Austausch – anlaufen.

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