27. 09. 2012
von Ingo Hermes

Aus Elefanten Mücke machen

WILDESHAUSEN – Auf große Resonanz ist am Mittwoch die neue Aktion „Schule trifft Wirtschaft/Wirtschaft trifft Schule“ gestoßen, die jungen Menschen beim Start in den Beruf helfen soll. „Im Jubiläumsjahr des 20-jährigen Bestehens der Mittelstandsvereinigung kam Helmut Rang und mir die Idee, mit MIT-Geldern eine Art Ausbildungsreise von Schülern des Beruflichen Gymnasiums durch heimische Firmen zu organisieren“, berichtet MIT-Vorstandsmitglied Stefan Iken. Organisiert wurde das gemeinsame Projekt seit Ostern von der 12. Klasse des Beruflichen Gymnasiums. 160 Schüler des Beruflichen Gymnasiums sowie 60 der Fachoberschule für Wirtschaft und Technik nahmen teil.

Auch Iken selbst stand am Mittwoch Rede und Antwort, als 20 Schüler in zwei Gruppen seiner Firma einen Besuch abstatteten. Zusammen mit Mitarbeiterin Ulrike Wessel erläuterte der Werbefachmann den Jugendlichen die Ausbildungsberufe Grafikdesigner, Mediengestalter und Webdesigner.

Sowohl Iken als auch Wessel rieten den Schülern, nach dem Abitur zunächst eine Lehre zu machen und dann ins Studium zu starten. Nützlich seien zudem Praktika in den Ferien. „Ganz wichtig ist auch, dass der Beruf Spaß macht“, gab Iken den Jugendlichen mit auf den Weg.

Als „tolle Möglichkeit, sich mal umzuschauen“, wertete Schüler Cedric Ebenthal die Aktion von Schule und Wirtschaft. Er möchte nach dem Abitur studieren und nutzte die Gelegenheit, ganz unterschiedliche Firmen aus der Nähe kennenzulernen. Elf der 18 teilnehmenden Unternehmen rundeten die morgendlichen Schülerbesuche am Nachmittag mit Workshops im Beruflichen Gymnasium ab. Auch hier war die Resonanz groß, so dass Ralf Röhl, Teamleiter Wirtschaft im Beruflichen Gymnasium, sowie Lehrerin Wibke Engelmann, die den Nachmittag koordinierte, ein sehr positives Fazit zogen.

„Angesichts der Fülle von Firmenprofilen, Bewerbungsmöglichkeiten und Auswahlverfahren haben wir uns überlegt, aus dem Elefanten eine Mücke zu machen und den heutigen Nachmittag konzipiert“, schmunzelte Röhl. Toll sei es, dass viele Unternehmen neben ihren Personalreferenten auch Azubis, oft ehemalige Schüler des Beruflichen Gymnasiums, geschickt hätten, die sehr authentisch über ihre Ausbildungsberufe berichten würden. Dass dieses Konzept aufging, bestätigte Dennis Bothe, der derzeit die Fachoberschule besucht. „Da ich später gerne in die öffentliche Verwaltung möchte, ist für mich der Workshop des Landkreises ideal“, so der 18-Jährige.

Begeistert von der Führung bei Agrarfrost zeigten sich hingegen Jannik Schröder und Sabrina Hanau vom Beruflichen Gymnasium Wirtschaft. „Es war toll, mal direkt in die Produktion zu schauen“, sagte die 17-Jährige, die sich bereits für einen Ausbildungsplatz als Industriekauffrau beworben hat. Ebenso wie ihr Mitschüler nutzte sie den Workshop von Agrarfrost, um sich bei Jannik Schrank, Steffen Bahrs und Thomas Schlüter über die konkreten Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. „Die Unternehmen hier bieten einiges an, was besonders gut ist für die Leute, die noch nicht genau wissen, was sie nach der Schule machen möchten“, lobte Jannik Schröder, der selbst später ein duales Studium anstrebt.

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