13. 02. 2010
von Ingo Hermes

Kluger Kopf mit fünf Tätigkeiten

Die Jury würdigte das Engagement des Unternehmers für den Nachwuchs. Staatssekretär Ferlemann gratulierte.

WILDESHAUSEN/ALTONA – Die Jury machte sich wirklich „einen Kopf“ und fand einen Preisträger, der neben seiner eigentlichen Tätigkeit zudem Lebensberater, Psychologe, Entertainer und Leiter einer Nachrichtenagentur ist. Frisör Bernd Niester erhielt am späten Freitagabend auf Gut Altona den Wirtschaftspreis der Mittelstandsvereinigung (MIT) und der Stadt Wildeshausen für das Jahr 2009. Er habe „in beeindruckender Weise“ gezeigt, wie man ein 120 Jahre altes Familienunternehmen erfolgreich ausbaut und weiterentwickelt“, würdigte die Jury den 40-jährigen Unternehmer.

Nach Logiplan, dem Schulgründer Wolfgang Rixen, Schröder Landmaschinen, Hermes Systeme GmbH und der Stiftung Johanneum ist Niester der sechste Preisträger, der die von Carsten Bruns geschaffene Skulptur mit Namen „Triumph“ im Anschluss an die MIT-Jahreshauptversammlung erhielt. Zur Preisverleihung kamen viele Mitarbeiterinnen mit auf die Bühne. Sie waren eigentlich „nur“ zum Grünkohlessen nach Altona gekommen.

Motiviertes Team – Laudator Enak Ferlemann (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, würdigte die Karriere Niesters, der in vierter Generation den Salon führt. Er hatte 1985 seine Laufbahn in Vechta und Cloppenburg begonnen, ehe er 1990 die Meisterschule besuchte. Die wohl prägendste Zeit folgte beim Düsseldorfer Top-Stylisten Oliver Schmidt, wo der Coiffeur Modenschauen besuchte und Bühnenarbeit leistete. 1994 übernahm er den Damensalon der Eltern. 2003 erwarb Niester den heutigen Firmensitz am Cornauer Tor, der ständig ausgebaut und um weitere Geschäfte ergänzt wurde.

Ferlemann lobte, dass Niester seit 2001 bis heute 21 junge Menschen ausgebildet hat. Zum hoch motivierten Team gehören drei Meister, 13 Gesellen und sieben Auszubildende. Die Entscheidung zu Gunsten von Niester zeige, dass auch kleine Unternehmen eine Chance haben, den Wirtschaftspreis zu gewinnen, so die Jury.

„Neue Produkte“ – Zu Beginn der Veranstaltung hatte MIT-Vorstandssprecher Manfred Wulf neben Staatssekretär Ferlemann aus Cuxhaven zahlreiche Ehrengäste und Unternehmer zur Jahreshauptversammlung begrüßt. In der derzeitig schwierigen Wirtschaftslage müsse es für den Mittelstand um die Entwicklung und Einführung neuer Produkte gehen. Heftige Kritik übte Wulf an der Verwaltungsspitze in Wildeshausen: „Wir möchten nunmehr, dass nach drei Jahren Investitionsstau endlich angefangen wird zu arbeiten.“ Anträge dazu seien reichlich gestellt worden.

Wulf kürte Herbert Matijas, stellvertretender Bürgermeister von Ansbach und dort auch stellvertretender CSU-Kreisvorsitzender, zum neuen Kohlkönig der MIT. In diesem Amt tritt er die Nachfolge von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) an. Nach Grünkohlessen und dem Auftritt eines Comedian schloss sich ein geselliger Abend auf Gut Altona an

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