13. 12. 2011
von Ingo Hermes

"Stets um die Sache, nicht Parteipolitik"

WILDESHAUSEN – Uwe Leinemann war regelrecht baff: „Das ist wirklich eine Überraschung!“, freute sich der ehemalige Wildeshauser Ratsvorsitzende, als Manfred Wulf, Vorstandsvorsitzender der Mittelstandvereinigung (MIT) Wildeshausen, und MIT-Sprecher Ingo Hermes am Montagabend mit einer Ehrenurkunde vor der Tür standen. Für sein jahrelanges, sachorientiertes Engagement in zahlreichen Ehrenämtern wurde der 67-jährige Wildeshauser mit dem Ehrenamtspreis der MIT ausgezeichnet.

„Die Wahl war in diesem Jahr relativ einfach“, betonte Wulf. Leinemann habe sich jahrzehntelang über die Parteigrenzen hinweg für die Entwicklung der Kreisstadt eingesetzt. „Er wollte die Dinge vorantreiben“, so Wulf. „Bestes Beispiel ist das Schwimmbad, wo er immer wieder kreative Ideen einbrachte. Es ging ihm immer um die Sache, nie um Parteipolitik.“
Leinemann engagierte sich bereits in seiner Jugendzeit im christlichen Gewerkschaftsbund. Er war 25 Jahre Mitglied im Stadtrat, zuletzt als Ratsvorsitzender, und führte mehrere Jahre die Wildeshauser CDU. Der Berufsschullehrer war maßgeblich an der Gründung des Kulturkreises beteiligt. Um die Bahnlinie Delmenhorst–Hesepe zu erhalten, sprach er sogar beim damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht (CDU) vor. Zu den wichtigsten Projekten, die Leinemann in seiner kommunalpolitischen Laufbahn federführend mitgestaltet hat, gehören der Neubau der Wallschule sowie des Fachgymnasiums Wildeshausen. „Dein Motto ,Gemeinsam geht’s besser’ steht symbolische für den Ehrenamtspreis“, sagte Wulf.

Der mit 1000 Euro dotierte MIT-Ehrenamtspreis wurde zum vierten Mal vergeben. Zuvor wurden Inge Swyter (Schwimmverein), Martina Zahl (Wildeshauser Tafel) und die Jugendfeuerwehr ausgezeichnet. Der Gewinner des Wirtschaftspreises 2010, die Hydrotec Technologies AG, hatte das Preisgeld gestiftet.

Das Treffen mit Leinemann hatte übrigens CDU-Stadtverbandsvorsitzender Wolfgang Sasse eingefädelt. Er gab vor, den 67-Jährigen unbedingt in Sachen Schwimmbad sprechen zu wollen. Leinemanns Ehefrau Margret zeigte sich ebenfalls gerührt: „Das ist wirklich etwas Schönes.“ Verbunden mit der Preisübergabe ist eine Einladung zur Generalversammlung der MIT samt Grünkohlessen am 17. Februar 2012 auf Gut Altona. „Dazu bin ich nicht einmal während meiner Zeit als CDU-Vorsitzender eingeladen worden“, sagte Leinemann.

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